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50 Jahre voller Einsatz für Menschen mit Behinderungen

Herr Richard Weissen, ein langjähriger Gast der Behindertenseelsorge schrieb nach dem Festanlass am 17. September 2022 diesen Erlebnisbericht. Wir wünschen Ihnen und euch viel Spass beim Lesen dieser mit viel Liebe verfassten Zeilen.
50 Jahre voller Einsatz für Menschen mit Behinderungen

Ingrid Dettling, Franziska Bürgi und Rita Regli am Festanlass der Behindertenseelsorge in der Kath. Pfarrei Bruder Klaus Zürich

Am 17. September durfte die katholische Behindertenseelsorge vom Kanton Zürich in der Kirchgemeinde Bruder Klaus in Zürich ihr 50ig jähriges Bestehen feiern. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher wurden vom engagierten Team der Behindertenseelsorge herzlich empfangen. Eingeleitet wurde dieser Tag mit einem eindrücklichen Gottesdienst. In seiner Begrüssungsansprache würdigte der Stellenleiter Igor Lukenda die grosse und wichtige Arbeit dieser Institution für Menschen mit Behinderung in der katholischen Kirche des Kantons Zürich. Er versprach den Anwesenden, dass sein Team zusammen mit den Betroffenen auch nach 50 Jahren nicht müde, sondern wild entschlossen sei, das Bestreben nach einer inklusiven Gesellschaft in die Kirche und die Welt hinauszutragen. Er freue sich, dass die Behindertenseelsorge gerade heute, in dieser schwierigen Zeit für viele Menschen mit Behinderungen zu einer spirituellen Heimat geworden ist.

Die Band "Finn's Finale" aus dem Zürcher Oberland sorgte mit ihrem Jubiläumssong "Fahne in Wind" während dem ganzen Tag immer wieder für gute Stimmung. Dieser Song, der in enger Zusammenarbeit mit der Behindertenseelsorge entstanden ist, ist wirklich etwas Grossartiges. Ich habe ihn an der Feier zum ersten Mal gehört und höre ihn seither immer wieder.

Der Gottesdienst wurde von Generalvikar Louis Varandas geleitet. In seiner Predigt führte er unter anderem aus, dass Gott nicht alle Hinternisse aus dem Weg räumt. Trotzdem ermunterte er, Zitat: "Gott wird uns aber immer wieder Wege und Möglichkeiten aufzeigen, wie wir Hinternisse und Barrieren zu überwinden vermögen, um miteinander unterwegs zu sein." Zitat Ende.

Der Gottesdienst wurde von Betroffenen begleitet, was dem Credo der Behinderten "nichts über uns ohne uns" entsprach.

Die musikalische Begleitung des Gottesdienstes wurde von Menschen mit einer Seheinschränkung gestaltet. Daniel Burri, blind (Orgel) und Christina Lang, sehbehindert (Gesang) überraschten mit wunderbarer Musik, die auf hohem musikalischem Niveau vorgetragen wurde. Ihnen gebührt ein herzliches Dankeschön. Unterstützt wurden sie von Karin Keiser-Mazenauer auf der Violine.

In einer eindrücklichen pantomimischen Darstellung Darstellung erzählten Rolf Ruf und Boris Grevé, Mitglieder des Zürcher Mimenchors eine biblische Erzählung.

Nach dem Gottesdienst waren wir im Pfarreizentrum zum Apéro und zum Mittagessen eingeladen.

Vom Synodalrat und vom Trägerverein der Behindertenseelsorge überbrachte uns Frau Vera Nevec liebe Grüsse und ein riesiges Dankeschön an alle, die seit 50 Jahren mitwirken, dass die Behindertenseelsorge für behinderte Menschen eine spirituelle Heimat geworden ist.

Für die CAB, die Caritasaktion der Blinden, sprach die Präsidentin Ruth Häuptli zur Festgemeinde. Sie betonte die gute Zusammenarbeit mit der Behindertenseelsorge während der 50 Jahre ihres Bestehens. Die Kernaussage ihrer Ausführungen lautet: "Ohne die Behindertenseelsorge wäre das Behindertenwesen im Kanton Zürich undenkbar".

Anschliessend bat der Stellenleiter Igor Lukenda die Mitarbeiterinnen auf die Bühne. Ein riesiger Applaus zeugte von einer grossen Wertschätzung und Dank für die gute Arbeit, die diese Damen leisten. Igor gab den Dank weiter an alle, die das Leben der Behindertenseelsorge mitgestalten, seien es die behinderten Menschen oder die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die die Behindertenseelsorge zu einer grossen Familie werden lassen.

Während dem Jubiläumsjahr hat ein Filmteam um den Filmemacher Matthias Wolf von der VIDEAS VISUAL ARTS GmbH in unzähligen Aufnahmen einen Film hergestellt, der zeigt wer die Behindertenseelsorge ist, was sie tut und was ihr wichtig ist. Dieser Film wurde an der Veranstaltung gezeigt. Durch den ganzen Film ist der Gedanke "nichts über uns ohne uns" spürbar, der von den behinderten Menschen und vom ganzen Team gelebt wird.

Nach dem Essen wusste Anna Wörsdörfer in ihrer unvergleichlichen Art und Weise die Mitglieder und die Gäste für das gemeinsame Tanzen zu begeistern. Jung und Alt, im Rollstuhl und ohne Rollstuhl liessen den Nachmittag, begleitet von der Band "Finn's Finale", ausklingen. Es zeigte sich bildlich, dass der Begriff einer grossen Familie zutrifft.

Der Jubiläumssong ist mir wieder in den Ohren, hier ein Vers daraus:

Das ischt für die, wo trured, will sie verlore händ,
und für die, wo wieder ufstönd und witer gönd
und für die, wo ändlich kämpfet
und für die wo ändlich gwünnet
und nit mit dä Masse schwümmet

für die, wo mit dä Auge köret und mit dä Ohre gsehnt
für die ohni Bei und für die ohni Händ
und für die, wa Fehler machet und de s'wieder glich
das isch für anderi, für alli und für mich

Mir bleibt nur noch danke zu sagen für den wunderschönen Tag und den unermüdlichen Einsatz der ganzen Crew.

September 2022, Richard Weissen